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Plattform „Nachhaltige Produktion,
Handel und Nutzung von Biomasse“


Hintergrund

Derzeit ist eine rasant ansteigende Nachfrage nach Bioenergieträgern auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu beobachten. Anbau und Nutzung von Biomasse erfahren eine massive öffentliche Förderung in Deutschland sowie der Europäischen Union, um die Substitution von fossilen Energieträgern durch Erneuerbare Energien voranzubringen. Die damit einhergehenden Folgen sind bislang zum Teil unzureichend bewertet worden, derzeit noch nicht abschätzbar, oder überaus kritisch zu beurteilen. Dies gilt sowohl für Produktion, als auch für den Handel und die Nutzung der Biomasse.

Angesichts der bedeutenden Risiken sowie der großen Chancen, die die verstärkte Biomassenutzung für energetische Zwecke hat, sehen Forum Umwelt und Entwicklung und der WWF Deutschland einen wichtigen politischen Beitrag darin,, die Wirkungen des Biomasseausbaus auf den weltweiten Ressourcenhaushalt (Biodiversität, Klima, Böden, Gewässer) und auf die soziale und wirtschaftliche Situation der sog. Schwellen- und Entwicklungsländer (u.a. Landnutzungskonflikte, Ernährungssicherheit) aus Sicht der Umwelt- und Entwicklungsverbände zu bewerten. Dazu sollen im Rahmen des Projektes Klima-, Umwelt-, und Naturschutzaspekte sowie entwicklungspolitische Zielsetzungen diskutiert werden und daraus resultierende Forderungen in aktuelle politische Prozesse eingebracht werden. Im Verlauf des Projektes soll auch eine Debatte darüber geführt werden, wie über die Verankerung von Umwelt- und Sozialstandards ein Lösungsansatz für einige der zu befürchtenden Probleme gefunden werden kann und wie diese Standards aussehen sollten, um die Biomassenutzung langfristig als einen gesellschaftlich akzeptierten Lösungsansatz für den Klimaschutz zu etablieren.

Ziele für den Aufbau einer Plattform "Nachhaltige Biomasse"

Ziel der Plattform "Nachhaltige Biomasse" ist es, dass Thema Biomasseproduktion, Handel und Nutzung an der Schnittstelle Umwelt-, Agrar-, Entwicklungs- und Energiepolitik aufzugreifen, Wissen zu vernetzen und zu bestimmten Schwerpunktthemen Gutachten sowie gemeinsam entwickelte und abgestimmte Positionen und Forderungen zu entwickeln. Der WWF Deutschland und das Forum Umwelt und Entwicklung wollen damit die Rolle der Verbände in der Debatte um die ökologische und sozioökonomische Dimension stärken. Die gemeinsam entwickelten Forderungen der Verbände sollen in die aktuellen politischen Prozesse und Gesetzesinitiativen auf nationaler und europäischer Ebene sowie in die globalen Initiativen zur Förderung des Bioenergieausbaus eingebracht werden. Hierzu gehört u. a. die Novellierung des Erneuerbaren Energiengesetzes (2008), die Biodiversitäts-konferenz (2008), der Reviewprozess der Europäischen Agrarpolitik (2008/09) oder die 16. Sitzung der Commission for Sustainable Development im Mai 2008 in New York.

Zielgruppe

Die Verbändeplattform Biomasse richtet sich an die deutschen Umwelt-, Naturschutz- und Entwicklungsverbände, die bereits zum Thema Biomasse und Bioenergie arbeiten oder zukünftig arbeiten wollen. Der Ausbau der Biomasseproduktion in Deutschland braucht breite gesellschaftliche Akzeptanz, die aber nur gewährleistet werden kann, wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen gleichermaßen abgewogen werden. Im Rahmen des Projektes werden die für das Thema "Nachhaltige Biomasse" relevanten Umwelt- und Entwicklungsthemen (wie z.B. Klima-, Boden-, Gewässerschutz, Biodiversität, Ernährungssicherung und Armutsbekämpfung, Landnutzungsfragen, soziale Gerechtigkeit sowie Nord-Süd-Konflikte) aufgegriffen und eine Umwelt- und Entwicklungsverbände übergreifende Positionierung erarbeitet.

Projektdauer

Die Laufzeit der Verbändeplattform Biomasse ist auf zwei Jahre ausgelegt. Es sind jeweils drei Plattformsitzungen pro Jahr geplant.